Im Jahr 2013 gab es in Deutschland im Bereich der glasverarbeitenden und
pflegenden Industrie eine unterschiedlich hohe Anzahl an
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, die Handwerksberufe
ausgeübt haben. Diese sind nach absteigender Anzahl wie folgt sortiert:
Berufe in der Glasherstellung: 17.373
Berufe der Glasveredelung: 11.885
Berufe in den Glaserein: 10.803
Berufe rund um die Glas- und Fensterreinigung: 5.761
Im Branchensektor Behälterglas lag der Umsatz der deutschen Glasindustrie im Jahr 2012 bei etwa 8,948 Milliarden Euro.
Deutschland ist im Bereich der Glasproduktion europaweit Marktführer,
denn in keinem anderen Land Europas wird so viel Glas produziert wie in
Deutschland.
Glas ist ein Allroundtalent und der einzige Werkstoff, der von Menschen
geschaffen wird. Schon weit vielen Jahren ist Glas permanent in
Gebrauch. Das Material gehört zum alltäglichen Leben dazu, aber auch in
der Forschung und Wissenschaft ist Glas ein wichtiger Bestandteil und
wird als Universalwerkstoff fortlaufend zu neuen Anwendungen genutzt.
Glas wird in sechs Phasen produziert. Zunächst findet die
Gemengezubereitung aus Rohstoffen statt, gefolgt vom Schmelzvorgang des
Gemenges. Danach kommt es zur Läuterung und letztendlich zur Formgebung
des Glases. Nach dem Abkühlen findet die Qualitätskontrolle und die
Veredelung statt, damit das Glas versandfertig verpackt werden kann.
Glas kombiniert viele, nützliche Eigenschaften, denn es ist ein
Material, das aus natürlichen und naturgleichen Rohstoffen entsteht. Das
anorganische Schmelzprodukt ist ein sehr wandlungsfähiger Werkstoff.
Daraus resultiert, dass Glas vielseitig einsetzbar ist und auch hohe
Temperaturen verträgt. Auf der einen Seite ist es höchst formstabil, auf
der anderen Seite trotzdem gut formbar. Glas kann auch als
Verpackungsmaterial verwendet werden, in diesem Fall ist es
geschmacksneutral und gasdicht. Darüber hinaus geht es keine
Wechselwirkungen mit anderen Werkstoffen ein und kann komplett recyclet
werden.
Glas ist der erstarrte Feststoff, der aus einer flüssigen Schmelze
entsteht und zählt zu den unterkühlten Flüssigkeiten. Erst ab einer
Temperatur von etwa 1.000 Grad Celsius ist das Material formbar, ab
Temperaturen von 1.400 bis zu 1.650 Grad Celsius ist der Schmelzpunkt
erreicht. Daher ist Glas der ideale Werkstoff für Verpackungen von
Lebensmitteln. Auch Getränke und Kosmetika erhalten häufig eine
Verpackung aus Glas, während die moderne Zeit mit Glasfaserkabeln zur
Datenübertragung arbeitet und höchst praktische Kochfelder aus
Glaskeramik erhältlich sind.